Not again …

Looks like idiocy has won again. The rich will get richer, the economically vulnerable will get angrier and more frustrated as their situation won’t improve, and social tensions will rise. On the whole, we may bury the project of liberalism, i.e. the idea of a free society that welcomes people regardless their background, their beliefs, who they like to be partners with. Let’s face it: dictatorship and strong-men politics is what a majority of people around the world wants. Lies and fake news and discrimination are more appealing to that majority around the globe. They grab their respective book of cherry-pickings and say “because …” – whether or not what follows makes sense doesn’t matter so much, the uncontested claim is enough (and any contestant will rather be silenced). Those of an apocalyptic mindframe are one step closer to the fulfillment of their self-fulfilling prophecies. Contracts will be dissolved or broken, rights diminished, international relationships be contingent on some old men’s dinner jokes and the pussy-grabbing they can brag about.

I guess I should tune out from the news for the next four years or so, and quietly sing to myself “Emancipate yourselves from mental slavery. None but ourselves can free our minds …”, or “ne me quitte pas” addressed to myself. WTF!

7 October, a year later

That one god is said to be just,
That other to be loving,
Yet another to be merciful,
And they all are deemed to be one,
Though one, in three, despises all logic on top.
It must be because of all this
That the people around the world are holding their breath,
Again,
Expecting yet worse to come
Out of godly justice, love, and mercy.
It must be because of all of this
That we’re debating what’s worse:
Cutting the heads off of babies?, or
Pulverise their little bodies by dropping bomb after bomb on them?
Quality over quantity, huh?
It must be because of all of this
That some land-grabbing is okay (just!),
While others, elsewhere, are expected to go empty.
If there was a god I should refuse to be a spitting image
And spit in his-her-its face instead
And tell him-her-it to keep their justice, love and mercy all to themself.

Note: I completely misjudged the dimension of the Hamas terror attack a year ago. Too many years of being news-numbed.

Bau auf, bau auf!

Soziologin Hilke Brockmann (Prof.), vermutlich mit hochgekrempelten Ärmeln im Blaumann, schreibt: “Ostdeutsche sollten lieber mal mit anpacken, statt sich der Realität zu verweigern” – und bleibt konkret unkonkret, also was das Was des Anpackens angeht. Aber im Tenor: der Osten wählt so scheiße (nicht ihr Wort), weil er der Osten ist. Und übersieht, wie so viele, dass die Italienerinnen, die Niederländer, der Franzose, die Österreicherin und und und auch so scheiße wählen, aber doch bitte nicht alle die gleiche – ostdeutsche – Geschichte hatten, oder? Sind da nicht eher die neuen westlichen Bundesländer eine Ausnahme (dankenswert, zusammen mit ein paar anderen Ländern, Dänemark, Spanien …)?

Möge Kollegin Brockmann doch mal in den Osten gehen, Ärmel hoch, und es den faulen Osseln so richtig vormachen, das mit dem Anpacken. Irgendwas wird schon im Weg liegen. Oder sie macht ne Firma auf, die nach Ablauf der staatlichen Subventionen nicht gleich wieder schließt. Oder sowas halt. Anpacken, wie nur eine Soziologin es kann!

Wären vor den LandWahlen (was n passendes Wort re Ex-DDR!) Artikel wie dieser als Flugblätter über den sächsischen und thüringischen Gauen abgeworfen worden – das hätte die Wahlen rumgerissen! Ganz bestimmt. Weil auf den Tonfall, wenn eine “die Realität” definitiv kennt und sie ihm vorhält, ja da druff fährt das Ossel ab!

PS Der Titel gehört mal von Sprachlogikern überprüft: “Ostdeutsche sollten lieber mal mit anpacken, statt sich der Realität zu verweigern.” Das “verweigern” hat immerhin ein Objekt, anders als das “anpacken”.

https://www.fr.de/wirtschaft/gastwirtschaft/ostdeutsche-sollten-sich-besser-der-realitaet-stellen-und-mithelfen-93283868.html?fbclid=IwY2xjawGcuxVleHRuA2FlbQIxMQABHY-AsuNRBqqGMLF5vzmCPymygx0ptufw2-GnqM0gJ9o3SIUp-ZX8N0gFiw_aem_2-w9PFyRi2zO5dNZYfu3dg

Flüchtige Prozente

“Knapp vier Prozent der Menschen in Deutschland sind Geflüchtete. In Ostdeutschland ist ihr Anteil an der Bevölkerung geringer als in den westdeutschen Bundesländern und Berlin.”

Ich weiß nicht, vielleicht bin ich ja farbenblind oder so, aber mir scheint vor allem Bayern mehr helle Flecken zu haben, während vor allem der Nordwesten und die Mitte dunklere Flecken hat. Der Großteil des Ostens ist so mittig (weiß = keine Daten). Wohlgemerkt, es geht nicht um absolute Zahlen sondern prozentuale Anteile. Dann schaue man sich das wirtschaftliche Süd-Nord-Gefälle an und fange an nachzudenken.

Ich formuliere den Satz mal um: In Bayern ist ihr Anteil an der Bevölkerung geringer als vor allem in den nordwestdeutschen und zentralen Bundesländern, einigen Landkreisen im Osten und Berlin.”

Das ist jetzt kein AfD-freundlicher Beitrag oder so. Mehr ein Ausdruck meiner – immer wieder aufkommenden – Überraschungen, wie der Osten dargestellt wird.

https://www.tagesschau.de/…/gefluechtete-abschiebung…

Medialer Terrorismus

So geht medialer Terrorismus – hier im Fokus der FOCUS. Man vergleiche die Überschrift mit dem Inhalt des Artikels:

Was Deutschland bevorsteht

Experte warnt vor Mpox: „Wenn wir jetzt nicht handeln, explodiert die Lage“ [> in Afrika]

Mpox-Ausbruch in Afrika: Was bedeutet das für Deutschland?
Nach Ansicht des Infektiologen Leif Erik Sander stellen die Mpox-Ausbrüche in Afrika für Menschen in Deutschland zunächst keine unmittelbare Gefahr dar. … „Konkret Sorgen machen muss man sich nicht.“

Deutschland ist auf Klade Ib gut vorbereitet
Für den Fall der Fälle sei Deutschland aber gut vorbereitet.

Der Impfstoff gegen das klassische Pockenvirus schützt indes auch vor einer Infektion mit dem Mpox-Virus.”

https://www.focus.de/gesundheit/news/wenn-wir-jetzt-nicht-handeln-explodiert-die-lage-afrikanischer-experte-warnt-vor-mpox-in-europa-was-deutschland-bevorsteht_id_260227059.html?fbclid=IwY2xjawGcvgxleHRuA2FlbQIxMQABHeJfUo8IfFXk_11iIde4wxstot6HGqaQcH8cFRPRCMetG7aM7jhnePmK3g_aem_Sasc2hEX3LKrhA-LAL2-GQ

Antisemitismus

Beim ganz und gar unkomischen Thema Antisemitismus erscheint mir Deutschland, vor allem das “offizielle”, zunehmend wie der eine Autofahrer aus dem Witz mit der Meldung über Falschfahrer auf der Autobahn: “Was einer? – Hunderte!”, meint der tatsächliche Falschfahrer. Der Vorwurf des Antisemitismus trifft inzwischen undifferenziert regierungskritische israelische Oppositionelle, inhaltlich eigentlich auch den Internationalen Strafgerichtshof, usw. Absurd, und gruselig vor dem historischen Hintergrund ausgerechnet dieses Landes.
Der bestialische Terrorangriff der Hamas war zwar “antisemitisch”, genau genommen aber war er: judenfeindlich, und zwar gegenüber Juden in einem bestimmten Gebiet, in einer faktisch-bestimmten historisch-politischen Situation.
Der europäische, zumal der deutsche Antisemitismus hingegen gehörte zum “guten” Ton der (zumal christlichen) Mehrheitsgesellschaft der vergangenen Jahrhunderte. Auch sein Tiefpunkt, der Holocaust, basierte auf einem komplett frei erfundenen antijüdischen Wahn. Niemand in Hitlers “Reich” war de facto von Juden bedroht.
Beides, den Terrorakt und den Holocaust mit dem selben Begriff zu bezeichnen, ist daher schon ein Drahtseilakt, den man einer unmittelbar betroffenen und emotional getroffenen isaelischen Regierung durchgehen lassen kann, auch wenn er nicht hilfreich ist. Man muss dafür die tatsächliche Situation in Israel und Palästina komplett ausblenden oder verzerrt wahrnehmen. Man muss – von Außerhalb – also einer Fiktion von Israel ewig-gutem Judenstaat erliegen, die positivem Rassismus gleichkommt. Und ja, man tut das: man spricht von “besetzten Gebieten” und klagt aber jeden des Antisemitismus an, der darauf hinweist, dass der Besatzer Israel die Gebiete besetzt. Und man behauptet, die deutsche Erinnerungskultur um den Holocaust diene dem “Nie wieder”, beschränkt das “Nie wieder” offenbar auf das Verhältnis Deutschlands zu Juden und Israel und lernt also nicht, weil der Lerntransfer nicht gelingt. Damit wird diese Erinnerungskultur zu einem inhaltsleeren Kult (und man spielt den Holocaustleugnern und anderem rechten Gelumpe in die Karten). Zu den Fakten hingegen gehört:

– Seit 1948 gibt es einen Staat Israel, dessen Entstehung fast alles mit Europa/Deutschland zu tun hat und in kolonialer Manier ins Werk gesetzt und abgesegnet wurde. Man hätte vieles anders und besser machen können, aber Eretz Israel ist inzwischen Realität, an der nicht zu rütteln ist. Punkt.
– Seit 1967 ist Israels Besatzung palästinensischer Gebiete auf Dauer angelegt (> Siedlungen).
– Die Siedlungen auf palästinensischem Gebiet sind nur für Juden vorgesehen.
– Es gibt neue Straßen in den “Siedlergebieten” oder Städten wie Hebron, die nur von Juden genutzt werden dürfen.
– Für jüdische Siedler gilt allgemeines israelisches Recht, für die Palästinenser in den Gebieten gilt Militärrecht mit all seinen Einschränkungen.
– 2018 wurde per Gesetz beschlossen, dass Israel ein Staat für Juden ist mit (anders als vorher) Hebräisch als alleiniger Amtssprache.

Das alles nicht als Apartheid-Politik zu sehen, erfordert massive intellektuelle Blindheit. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Verdacht des Genozids im Rahmen des Gaza-Kriegs an Bedeutung. Das muss man benennen dürfen, ohne als Antisemit denunziert zu werden. Je verbohrter, lernunwilliger Deutschland sich gibt, umso öfter wird es angezählt werden – auf Bühnen und anderswo.

Hier ein paar Anlagen

zu Israels Nationalitätsgesetz

zu Verhandlungen am IGH

Burundi Black?!?!

Die Welt ist voller Geheimnisse: auf der Suche nach anspielbaren Titeln von “Burundi Black” wird mir unter anderem Peter Alexanders (ja, der Peter Alexander) “Wenn ich mit meinem Dackel von Grinzing heimwärts wackel” von iTunes angeboten. Ich wusste nicht, dass es so einen Titel gibt, aber ich weiß noch viel weniger, wie ich einen Dackel in Grinzing und den Alexander Peter mit Trommeln aus Burundi zusammenkriege?!?!?

Apropos: Burundi Black war ein krasser Fall von Musikstilklau aus den 70ern – siehe NY Times Artikel von 1981 zu Cultural Appropriation im Brit Pop jener Zeit:

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Drones and literature

I’ve been following Teju Cole for a while, and like what and how he writes, and his playlists. This is from seven years ago, about Obama’s drone warfare., his “A reader’s war“, which appeared in The New Yorker in 2013, February 10. Cole starts out by praising the “reader in chief” Obama for his erudition that is so welcome after the anti-intellectual Bush years. Then there are the drone wars, though, one bad guy killed at 17th attempt, the 16 fails leaving uncounted “collateral damage” behind, every one a human being killed – literally – out of the blue. Cole:

I sit rigid in my seat, thinking, I don’t want to die, not here, not yet. I imagine those in northwest Pakistan or just outside Sana’a who go about their day thinking the same. The difference for some of them is that the plane is already hovering in the air, ready to strike.

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National Holiday: 30 years of German Unity

This morning my wife, from Malawi and still somewhat disappointed by the German government that doesn’t give us the Monday off, asks me: “So this is your Independence Day?!” Uhmm, I’m from East Germany, that got me thinking. Isn’t it rather Dependence Day? … Now, I intend this ironically, in all seriousness! 😉

Actually, I get the sense that this 30th anniversary is more meaningful: I think we, as East Germans, are becoming who we are. I find it is noticeable, especially these days, and it feels healthy. Less victim of circumstances and world history, more confident. Wir sind der Osten is just one of the shapes this has taken.

Webseite der Initiative Wir sind der Osten
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